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Der Bernhardiner
 
Wer kennt ihn nicht, den Hund mit dem Fässchen vom Großen Sankt Bernhards Pass in der Schweiz. Unzählige Menschen haben sie gerettet. Der legendäre Barry wurde zum Urbild des Rettungshundes. Auch noch heute können die Bernhardiner-Liebhaber viele Geschichten über diesen arbeitssamen und intelligenten Hund erzählen, auch wenn sich sein Einsatzort in Richtung Therapie- oder
Familienhund verlagert hat, um nur zwei Beispiele zu nennen.
 
Mit der Reinzucht dieser imposanten Hunde wurden seine Eigenschaften als Arbeitshund gefestigt und in dem Rassestandard Nr. 61 der FCI (Fédération Cynologique Internationale) definiert. Er soll den Züchtern bei der weiteren Erhaltung und Entwicklung der Rasse als selektives Werkzeug dienen.
 
Der Bernhardiner ist vom Temperament her ausgeglichen und selbstsicher, ruhig bis lebhaft und sehr wachsam. Diese Eigenschaften müssen, wie auch bei jedem anderen Hund, durch konsequente Erziehung gefördert werden. Kindern gegenüber ist er besonders geduldig. Am wohlsten fühlt er sich im „Rudel mit seiner Familie“.
 
Den Bernhardiner gibt es in zwei Varietäten – kurzhaar und langhaar. Diejenigen, die sich noch intensiver in die Rasse vertiefen möchten, können den oben geschalteten Link zum Rassestandard nutzen.
Kurzhaar auf Steine stehend      Langhaar auf Wiese stehend

Im Wandel

Die aktuelle Situation in der Rassehundezucht ist leider nicht so einfach für alle Beteiligten. Das Thema Qualzucht, welches auch leider unsere Rasse betrifft, schränkt Züchter aber auch Aussteller ein. Leider sind die Fakten bzw. die Daten, die als Grundlage zur Eingruppierung der Rassen auf den entsprechenden Qualzuchtlisten herangezogen wurden, veraltet und spiegeln sicher nicht den aktuellen Stand der Rasse wieder. Krankheitsmerkmale, welche aufgelistet werden, wie beispielsweise die Hüftgelenksdysplasie, stützen sich auf Daten welche 30-40 Jahre alt sind.

Bernhardiner im Wandel

1800
1800 Barry
1867
1867 Beginn der Reinzucht
1885
1885 Apollo II
1896
1896 Barry Canstadt
1904
1904 Wodans Saturn
1912
1912 Blanka von Uto
1924
1924 Allerich von der Löwenburg
1926
1926 Baldur von Neuhof
1930
1930 Ach vom Freudenfels
1936
1936 Dieter von Norden
1947
1947 Gisa von Ludwigstein
1962
1962 Norma von Norden
1966
1966 Graf von Birkenkopf
1973
1973 Sven vom Rosenkeller
1975
1975 Lord von Izola
1984
1984 Chris von der Grafschaft Hadamar
1985
1985 Marko und Mischa vom Bismarkturm
1990
1990 Haney Bear vom Irmengrund
1991
1991 Zorro vom Geutenreuth
1996
1996 Bienna vom Celler Schloß
1998
1998 Kenij von de Limburgse Heuvels
2000
2000 Ornella vom Celler Schloß
2007
2007 Gyami von der alten See
2015
2015 Carla von den großen Strolchen
2017
2017 Valentino Prinz vom Werratal
2024
2024 Verano von der Stadt des Pferdes

Zuchtziel

Seit vielen Jahren werden die Hunde bei den Ankörungen datenmäßig erfasst. Moderne Verfahren in der Datenverarbeitung unterstützen die planmäßige Bekämpfung von multifakturiellen Erkrankungen, indem verwandte Hunde und ihre Eigenschaften betrachtet werden können. Rückschlüsse auf die Erbanlagen sind so leichter möglich.

Raya

Gesundheit

Wenn man über den Bernhardiner informieren möchte, kommt man selbstverständlich auch zum Thema „Gesundheit/Krankheit“. Hier allgemeine Gesundheits- bzw. Krankheitsthemen anzusprechen ist wenig sinnvoll, weil es dazu genügend allgemeine Lektüre gibt. An dieser Stelle sollten rassespezifische bzw. großhundespezifische Erkrankungen im Vordergrund stehen.

Gesundheit

Haltung & Pflege
Haltung
 
Die Anforderungen an die Haltung von Hunden sind in der Tierschutzhundeverordnung (siehe Dokumente) geregelt. Bitte prüfen Sie vor Anschaffung eines Hundes, ob Sie die Anforderungen je nach Haltungsart (Wohnung, Haus, Zwinger) erfüllen können. 
 
Pflege
 
Haarkleid und Haut sind der Schutz des Hundes vor allen Witterungseinflüssen. 
Die meisten Hunde wechseln im Frühjahr und im Herbst ihr Haarkleid; bei den Ausmaßen eines Bernhardiners fallen dann beträchtliche Mengen an Haaren an. Hier hilft nur bürsten. Eine harte Borstenbürste oder eine weiche Drahtbürste mit Naturborstenkranz erfüllen am besten diesen Zweck. Die tägliche Bürstenmassage übers ganze Jahr hinweg erleichtert diese Prozedur erheblich; so können die Haare allem hinter den Ohren, an der Rute und den „Hosen“ der Hinterläufe nicht verfilzen und Knoten bilden. Dies ist ein "Muss" bei den Langhaarigen. Die Kurzhaarigen sind weniger pflegeintensiv, sollten aber ebenfalls regelmäßig gebürstet werden. 
Baden ist nicht nur überflüssig, sondern kann auch schädlich sein. Wenn es doch einmal sein muss, dann verwenden Sie bitte spezielle Hundeshampoos, mit denen der Hund eingerieben und mit lauwarmem Wasser wieder ausgewaschen wird. Anschließend sollte das Haar mit Frotteetüchern trockengerieben werden. Sorgen Sie dafür, dass er einem warmen, zugfreien Platz verbleibt, bis seine Unterwolle völlig getrocknet ist. 
Baden im See oder in anderen Gewässern ist etwas ganz anderes. Geben Sie Ihrem Hund so oft wie möglich Gelegenheit, seine Muskeln auch im Wasser zu trainieren, wenn er will. Achten Sie aber vor allem bei Welpen und Junghunden darauf, dass Ihr Hund auch eine flache Stelle zum Aussteigen zur Verfügung hat.

Wesen

Bernhardiner, die sanften Riesen, die mit ihrer gutmütigen und kinderlieben Art selbstsicher und ausgeglichen durchs Leben gehen, sind ebenso gute Beschützer und verfügen über ein ordentliches Maß an Beharrlichkeit und Selbstständigkeit. Allein durch ihre beeindruckende Größe können sie gewaltige Kraft entwickeln. All diese Eigenschaften gilt es in ausgewogenem Verhältnis zu halten, damit aus dem zuckersüßen, tapsigen Welpen kein unkontrollierbarer Junghund wird. Der Bernhardiner fordert daher in seiner Erziehung und Aufzucht ein hohes Maß an Hundeverständnis und ist kein einfacher „Anfängerhund“. Es ist besonders wichtig, von Anfang an in der Erziehung konsequent zu sein und zu bleiben. Leinenführigkeit und Begegnungstraining mit Artgenossen sollten weitestgehend abgeschlossen sein, lange bevor der Bernhardiner sein Erwachsenengewicht erreicht hat. Scheuen Sie sich nicht bei Fragen zu Aufzucht und Erziehung frühzeitig den Züchter Ihres Welpen, oder einen erfahrenen Trainer zu Rate zu ziehen.

Hund mit Kind

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